Axel Biber

Warum muss ich nur immer rastlos sein?
Mit Zwei allein im Walde stehen
und es dennoch nicht zu sein.

Zwischen hochgewachsenen Freunden
bin ich Biber schon fast klein.
Weite Kronen, dichte Blätter,
Arme gerade und gebeugt,
spenden Schatten meinem Pelz
und der Hirschkuh, die mich säugt.

Wo das Wasser gleitet sanft,
steten Flusses durch die Au,
find ich – Axel Biber – was ich brauch
und bring’s zum Stau.

Schöne Stämme,
krumme Äste und auch
Zweige ganz genau,
sind es doch, wonach ich halte
hier vom Ufer her Ausschau.

Als ein Meister dieses Faches
designe ich an meinem Bau
und entwerfe das Besondere,
nicht gewöhnlich, sondern schlau.

Warum muss ich nur immer ausbrechen?
Warum nur immer neue Horizonte suchen?
2003 schwing’ ich mich auf‘s Rad,
fahre allein von Chemnitz nach Kapstadt.

Entlang des Weges Impressionen

von Pinie, Buche bis Lebensbaum,
tausend neue Möglichkeiten
bieten sich da an zum trau‘n.

Warum muss ich nur immer an Holz denken?
Danach sinniert Axel B.
bis der Grübler ihm tut weh.

Wieso ein Hilfsbiber bleiben,
will Montage- und Ladenbau betreiben.
Nachts schreck’ ich hoch und skizzier‘
fleißig, bring’ Ideen zu Papier.

Eines Tages bin mir einig,
es zu wagen und zwar hier!
Frohen Mutes ich begründe
eine eigne Biberei
und führ’ nun, wie es sich findet,
15 andere Biberlein.

Jeden Tag sie alle hobeln,
schleifen, grübeln, debattieren,
bis am Ende dann mit Stolz,
wir Erschaffenes präsentieren.

Auszug aus „Biografien sächsischer Topmanager 2021“